CARE- Computer-assistierte Risiko-Evaluation in der Früherkennung psychotischer Erkrankungen

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CARE- Computer-assistierte Risiko-Evaluation in der Früherkennung psychotischer Erkrankungen

 

Hintergrund des CARE Projekt

Psychosen entwickeln sich typischerweise in der späten Adoleszenz bzw. im jungen Erwachsenenalter. Häufig werden sie nicht rechtzeitig erkannt, da sich die Symptome meist schleichend über durchschnittlich 5,5 Jahre entwickeln. Betroffene suchen nicht selten lange nach speziellen Behandlungsangeboten, so dass der Behandlungserfolg ausbleibt und hohe Kosten versursacht. Darüber hinaus gibt es nur wenige spezielle Präventionsangebote für Menschen, die ein klinisch erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Psychose (HR) aufweisen und durch eine frühzeitige Behandlung profitieren würden.

Ziel des CARE Projekts

Durch ein innovatives Präventionsmodell soll eine verbesserte Risikoabschätzungen bei Menschen mit einem klinischen Hochrisiko für die Entwicklung einer psychotischen Störung (HR) erreicht werden und anschliessend eine individuelle Frühbehandlung erfolgen.

Der Diagnose- und Behandlungsprozess wird im internationalen Netzwerk in verschiedenen Früherkennungs-und Therapiezentren implementiert und evaluiert. Dadurch soll die drohende psychotische Störung bei den Betroffenen verhindert bzw. der Verlauf deutlich abgemildert werden.

Durchführung des CARE Projekts

Im Rahmen einer multizentrischen, randomisiert-kontrollierten Studie werden Patientinnen und Patienten mit KI-gestufter Diagnostik und risikoadaptierter Behandlung mit einer Kontrollgruppe verglichen, die gemäss der Regelversorgung behandelt werden. Das Präventionsprogramm Integrierte Präventive Psychologische Intervention (IPPI), welches explizit für Menschen mit einem erhöhten Psychoserisiko entwickelt wurde, soll in der Behandlung im CARE Projekt in der Interventionsgruppe eingesetzt werden. Hierfür schulen und supervidieren die Mitarbeitenden der Universität Bern die Behandler*innen im deutschlandweiten Netzwerk. Eine Evaluation der Schulung und der Supervision sind geplant.

Relevanz des CARE Projekts

Erstmals wird mit Hilfe der Künstlichen Intelligenz (KI) ein Algorithmus eingesetzt, um das Risiko einer Psychoseentwicklung und den damit verbundenen Funktionseinbussen abschätzen zu können, um die Behandlung diesbezüglich anzupassen. Fachübergreifend und interdisziplinär werden dadurch Menschen mit einem erhöhten Psychoserisiko effektiver diagnostiziert und bekommen eine personalisiertere Behandlung.

Forschungsförderung

Die Mitarbeitenden der Universität Bern fungieren in diesem Projekt, das vom G-BA (Gemeinsamer Bundesausschuss) durch den Innovationsfonds gefördert wird, als Konsortialpartner*in. Die Konsortialführung wird durch Frau Prof. Dr. Meisenzahl, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Heinrich- Heine-Universität, LVR Klinikum Düsseldorf realisiert. Im Projekt sind ca. 25 Kliniken aus ganz Deutschland beteiligt. Das Projekt ist über eine Laufzeit von 36 Monaten angelegt.

Weiterführende Informationen zur Forschungsförderung finden Sie unter folgendem Link.

Weitere Informationen zur Studie finden sie auf der CARE-Website

Projektgruppe